Skip to main content

Schmerzen und Verletzungen des Hüftgelenks

Hüftbeschwerden und ihre Ursachen sind so vielfältig wie deren Behandlungs­möglichkeiten.

Hüftschmerzen

Gehen, Laufen und Stiegensteigen ist für gesunde Menschen selbstverständlich, doch ohne funktionierendes Hüftgelenk sind diese alltäglichen Bewegungen nur bedingt möglich. Dauerhafte Schmerzen und Funktionseinschränkungen in der Hüftgegend, die sich medikamentös nicht nachhaltig behandeln lassen, beeinträchtigen nicht nur die sportliche bzw. berufliche Belastbarkeit der Betroffenen, sondern verschlechtern auch deren Lebensqualität.

Hüftgelenkserkrankungen treten zu Anfang oftmals mit Schmerzen nach längerer Belastung auf. Im fortgeschrittenen Stadium werden die schmerzfreien Intervalle kürzer und Schmerzen können auch in Ruhelage oder nachts auftreten. Hüfterkrankungen wie Hüftdysplasien, Schleimbeutelentzündungen und Arthrose können unfallbedingt auch junge, sportliche Menschen treffen, öfter jedoch genetisch- oder altersbedingt auftreten.

Mit einem neuen Gelenk beginnt auch ein neuer Lebensabschnitt.

– Priv.- Doz. Dr. Julian Jöstl, PhD, MSc.

Erkrankungen

Hüftprothese

Arthrose (Coxarthrose)

Die Hüftgelenksarthrose ist eine degenerative Erkrankung des Gelenkknorpels, die Schmerzen, Bewegungseinschränkung sowie irreversible Deformierung der Gelenke verursachen kann. Typische Anzeichen für eine Coxarthrose sind Unbeweglichkeit, (morgendliche) Start- bzw. Anlaufschmerzen, stechende, ziehende Schmerzen in der Hüftgegend oder ein plötzliches Einsacken beim Gehen. Entzündungshemmende Medikamente, Injektionen mit Kortison oder Hyaluronsäure, Eigenbluttherapie mit ACP/PRP (Autologes Conditioniertes Plasma / Platelet Rich Plasma) und Heilgymnastik werden als konservative Therapie empfohlen. Wenn die Schmerzen unerträglich werden und sich die Lebensqualität massiv verschlechtert hat, ist ein künstliches Hüftgelenk oftmals die Methode der Wahl.

Hüftgelenksfrakturen

Das Sturz- und somit das Bruchrisiko steigt mit dem Lebensalter, nicht zuletzt, aufgrund der verminderten Knochendichte (Osteoporose) deutlich an. Besonders häufig treten im höheren Lebensalter Brüche des Oberschenkelhalses sowie des großen und kleinen Rollhöckers (Pertrochantäre Frakturen) auf. Abhängig von der Verletzung und des Alters des Patienten werden entweder eine Osteosynthese (eine Hüftkopf erhaltende Operation) oder ein künstlicher Ersatz (Teil- oder Totalendoprothese) des Hüftgelenks empfohlen.

Schleimbeutelentzündung

Zu den häufigsten Symptomen einer Schleimbeutelentzündung zählen diffuse, schwer lokalisierbare Hüftschmerzen, Schmerzen in Seitenlage, erhöhte Druckempfindlichkeit des Gelenks sowie Schmerzen beim langen Gehen, Stehen oder Sitzen. In den meisten Fällen ist keine Operation nötig, und konservative Maßnahmen wie physikalische Therapie, schmerzlindernde Medikamente, Infiltrationen sowie Entlastung mithilfe von Stützkrücken können die Beschwerden lindern.

Hüftprothese

Das künstliche Hüftgelenk, das ähnlich aufgebaut ist wie das natürliche, ist für viele Menschen ein Segen, denn damit steigt die Lebensqualität wieder deutlich an. Mit einer minimal-invasiven Operationsmethode, bei der während der Operation Muskeln, Bänder und Nerven im Bereich des Hüftgelenks geschont werden, sind die Patienten bereits kurz nach der Operation nahezu schmerzfrei. Gehen sowie Stiegen steigen sind oft schon wenige Tage nach dem Einsetzen der Hüftprothese (Hüft-TEP) möglich.

Behandlungsmethoden

Gelenkersatz

Hüftoperationen sowie im Speziellen das Einsetzen eines neuen Hüftgelenks (Hüft-TEP) sind für Orthopäden seit vielen Jahren Routineeingriffe. Alleine in Österreich werden jährlich über 20.000 künstliche Hüftgelenke eingesetzt. Es werden dafür, abhängig vom Alter des Patienten/der Patientin, der Qualität der Knochen, der Art der Hüfterkrankung und dem Aktivitätsgrad der betroffenen Person, entsprechende Materialien verwendet. Zum Einsatz kommen hochwertige Kunststoff-, Keramik- und Metallkomponenten, die sehr gut verträglich sind und für eine lange Haltbarkeit sorgen, in Kombination mit einer speziellen minimal-invasiven Operationsmethode werden somit bestmögliche Ergebnisse erreicht.

Gelenkerhaltende Therapien

Vor der Entscheidung zum künstlichen Hüftgelenk, sollten alle konservativen Maßnahmen wie Physiotherapie und Heilgymnastik, medikamentöse Therapien, knorpelaufbauenden Mittel, Schmerztherapie und Infiltrationen ausgeschöpft werden.

Ihr Termin

Während eines ausführlichen Arzt-Patienten-Gesprächs wird auf Ihr Problem bzw. Ihre Schmerzen im Bereich des betroffenen Gelenks eingegangen, mit einigen präzisen Fragen lassen sich bereits erste Erkenntnisse auf die Ursache des Problems gewinnen.