Ursachen für Schmerzen im Ellenbogen können unterschiedlich sein und sowohl akut als auch chronisch auftreten.
Ursachen für Schmerzen im Ellenbogen können unterschiedlich sein und sowohl akut als auch chronisch auftreten.
Zu den typischen Erkrankungen des Ellenbogens zählen der Tennisellenbogen („Tennisarm“) und der Golferellenbogen, aber auch Bewegungseinschränkungen aufgrund von Ellenbogenbrüchen treten häufig auf. Diese Beschwerden und Verletzungen lassen sich jedoch zumeist entweder konservativ oder chirurgisch gut behandeln.
Im Bereich der Hand und des Handgelenks sind das Karpaltunnelsyndrom, der „Schnellende Finger“ und Brüche der Speiche (Radius) bzw. Elle (Ulna) Erkrankungen, die häufig chirurgisch versorgt werden müssen.
Mit Hilfe modernster Therapieverfahren zurück zur schmerzfreien Aktivität.
– Priv.- Doz. Dr. Julian Jöstl, PhD, MSc.
Erkrankungen
Golferellenbogen (Epicondylitis humeri ulnaris)
Um einen Golferellenbogen zu bekommen, muss man nicht unbedingt Golf spielen. Handwerkliche Tätigkeiten wie beispielsweise malen, schneiden, hämmern oder tägliche Computerarbeit können zu Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens sowie zu Bewegungseinschränkungen führen. Das Ellenbogengelenk kann gerötet, geschwollen und überwärmt sein und im fortgeschrittenen Stadium auch nachts bzw. bei geringen Belastungen starke Schmerzen bereiten.
Therapiert wird, wie beim Tennisarm, zunächst konservativ, d.h. mit kurzfristiger Ruhigstellung, entzündungshemmenden Medikamenten; Stoßwellentherapie und Infiltrationen (ACP). Nur bei anhaltenden Beschwerden und schweren Fällen ist eine Operation notwendig.
Karpaltunnelsyndrom (CTS)
Missempfindungen in den Händen sowie Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich der Finger sowie nächtlich auftretende Schmerzen können auf ein Karpaltunnelsyndrom hindeuten. Oft sind feinmotorische Tätigkeiten schmerzhaft und Gegenstände können leicht aus der Hand fallen. Im Anfangsstadium bringen Nachtschienen und entzündungshemmende Medikamente Linderung. Ist jedoch die Nervenleitgeschwindigkeit des betroffenen Nervs im Handgelenk verzögert und bleiben konservative Maßnahmen erfolglos, muss dem Nerv mittels minimal-invasivem Eingriff wieder genügend Platz geschaffen werden, damit die betroffene Hand rasch wieder einsatzfähig wird.
Knochenbrüche
Auf Grund von Stürzen im Alltag oder Sport kann es zu Knochenbrüchen und damit verbunden zu starken Schmerzen, Schwellung, und Bewegungseinschränkungen kommen. Die Behandlung des Knochenbruchs richtet sich nach vielen unterschiedlichen Kriterien. Für einen optimalen Heilungserfolg sollten die gebrochenen Knochenstücke wieder richtig zu einander stehen. Abhängig von der Schwere des Knochenbruchs und der betroffenen Region (Speiche, Elle, Ellenbogen, etc.) wird eine Ruhigstellung des betroffenen Gelenks (Gipsverband) oder ein operativer Eingriff, beispielsweise mittels Verschraubung oder Verplattung, empfohlen.
Morbus Dupuytren
Die Dupuytren’sche Kontraktur ist eine Erkrankung des Bindegewebes der Hand. In der Handfläche bilden sich narbige Knoten und Stränge aus, die schrittweise die betroffenen Finger in eine Beugestellung zwingen und dadurch deren Beweglichkeit einschränken. Durch Verkürzungen der Sehnen ist es nicht mehr möglich, einzelne Finger zu strecken. Um eine Heilung zu erlangen, wird der narbige Strang operativ entfernt.
Rhizarthrose
Bei der Rhizarthrose handelt es sich um eine Verschleißerkrankung des Daumensattelgelenks. Starke Schmerzen, vor allem bei Dreh- und Greifbewegungen (z. B. beim Aufdrehen eines Schraubglases) treten gehäuft bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr auf. Ursächlich dafür sind nicht nur hormonelle Veränderungen, sondern auch chronische Überbelastungen. In frühen Stadien reicht eine konservative Therapie mittels Ruhigstellung, Physiotherapie oder Kortison-Injektionen aus. Bei starken Schmerzen mit Kraftverlust und einem Gefühl von Instabilität im Daumengelenk sollte ein operativer Eingriff angedacht werden.
Schnellender Finger (Ringbandstenose)
Ringbänder gelten als Positionshalter für die Beugesehnen an den Fingern. Der „Schnellende Finger“ entsteht durch eine relative Enge oder Verdickung des sogenannten A1-Ringbandes. Diese Verdickungen im Bereich der Beugesehnen können beim Gleiten durch das Ringband zu einer schnellenden Bewegung führen.
Bleiben konservative Maßnahmen wie Physiotherapie und Infiltrationstherapien erfolglos, wird den Sehnen mittels minimal-invasivem Eingriff wieder genügend Platz geschaffen. Das Ringband wird durchtrennt und der betroffene Finger ist wieder frei beweglich.
Skidaumen und Torwartdaumen (Verletzung des ulnaren Daumenseitenbandes)
Ein Skidaumen wird meist durch einen Sturz beim Skifahren mit dem Skistock in der Hand hervorgerufen, kann aber auch bei anderen Unfällen beispielsweise beim Ballsport, oder beim Geräte- und Bodenturnen passieren. Durch die äußere Krafteinwirkung auf den abgespreizten Daumen kann das innere Seitenband teilweise oder vollständig reißen, sodass ein fester Griff der Hand bzw. des Daumens nicht mehr möglich ist. Je nach Art des Risses, kann konservativ behandelt werden oder aber ein operatives Verfahren notwendig sein.
Tennisellenbogen (Epicondylitits humeri radialis)
Nicht nur häufiges Tennisspielen, sondern auch andere Sportarten, sowie körperliche Tätigkeiten mit dauerhafter Überlastung der Muskulatur im Ellenbogenbereich (z.B. Heimwerken oder häufige Computertätigkeit) können zu einem Tennisellenbogen führen. Starke Schmerzen im Ellenbogen, die bis in die Hand ausstrahlen können, verbunden mit Kraftverlust, sodass sich sogar Händeschütteln schmerzhaft anfühlt, sind typische Anzeichen eines Tennisellenbogens. Therapiert wird mittels Ruhigstellung, Physiotherapie, mit entzündungshemmenden Medikamenten, Infiltrationen (ACP), Stoßwellentherapie und nur in schweren Fällen operativ.
Verletzungen der Bizepssehne am Ellenbogengelenk
Eine Verletzung der Bizepssehne im Bereich des Ellenbogens führt zu einer Schwächung der Ellenbogenbeugung und der Bewegungen des Unterarms nach außen. Bei aktiven, sportlichen Patienten erfolgt die Therapie meist operativ, mittels minimal-invasiver Methode, damit der Muskel wieder eine Kraftübertragung im Ellbogengelenk ausführen kann. Eine Ruhigstellung ist postoperativ meist nicht erforderlich, umso wichtiger aber ist Physiotherapie möglichst rasch nach der Operation.
Behandlungsmethoden
Operative Methoden
Mit modernsten präzisen, minimal-invasiven Operationsmethoden und Implantaten lassen sich viele Probleme im Ellenbogen sowie im Handgelenksbereich erfolgreich behandeln.
Gelenkerhaltende Therapien
Zu den konservativen Maßnahmen zählen medikamentöse Therapien, Gipsruhigstellungen, orthopädische Hilfsmittel sowie Bewegungs-oder Physiotherapie.
Hyaluronsäure-Anwendungen und Infiltrationen sowie die Eigenbluttherapie mit ACP/PRP (Autologes Conditioniertes Plasma / Platelet Rich Plasma), sind weitere erfolgversprechende, konservative Behandlungsmethoden.
Ihr Termin
Während eines ausführlichen Arzt-Patienten-Gesprächs wird auf Ihr Problem bzw. Ihre Schmerzen im Bereich des betroffenen Gelenks eingegangen, mit einigen präzisen Fragen lassen sich bereits erste Erkenntnisse auf die Ursache des Problems gewinnen.